Aufbiss-Schienen

Schienen

Wenn die Zähne übermäßig belastet werden, also stärker als beim üblichen Kauen, können vielfältige Folgebeschwerden auftreten: in den Kiefergelenken, der Kaumuskulatur, Spannungsschmerzen der Kopf- und Nackenmuskulatur, Rückenschmerzen und vieles mehr.

In solchen fällen setzen Zahnärzte und Kieferorthopäden Aufbiss-Schienen zur Behandlung ein. Sie helfen, Über- und Fehlbelastungen der Zähne und Kiefergelenke zu beseitigen. Meistens wird die Schiene nachts getragen, seltener auch tagsüber.

Für die Anfertigung einer Aufbiss-Schiene nimmt der Zahnarzt einen Abdruck vom Gebiss, den er an uns liefert. Auf der Basis des Abdrucks fertigen wir einen Schienen-Rohling, den wir anschließend fein bearbeiten. Je nach Einsatzbereich der Schiene verwendet wir die entsprechenden passenden Materialien.

  • Abrasion: Reibt jemand (bewusst oder unbewusst) stark und dauerhaft mit den Zähnen aufeinander, dann werden die Zähne mechanisch abgerieben. Die Schienen schützen die Zähne vor weiterem Substanzverlust.
  • Fehlbiss: Wenn bei geschlossenem Kiefer die Kauflächen nicht aufeinanderliegen (z. B. weil die beiden Hälften des Gebisses nicht ineinander passen), dann kann eine Aufbiss-Schiene helfen und schützen. Denn auch hier entsteht durch ungleichmäßige Auflage ein erhöhter Abrieb der Zahnsubstanz.
  • Bruxismus: Durch ständiges Zähneknirschen und -pressen verschleißt die Zahnsubstanz. Oft erfolgt das Zähneknirschen/-pressen unbewusst nachts. „Knirscher" setzen Zähne und Kausystem einem hohen Druck aus: Bei Frauen müssen die Zähne dabei bis zu 300 Kilo aushalten, bei Männern bis zu 400 Kilo. Die Aufbissschiene wirkt wie ein Schutzüberzug für die Zähne. Da die Schiene ca. 1 mm dick ist, bewirkt sie einen größeren Abstand zwischen Unter- und Oberkiefer. Dadurch werden sowohl die Ruheschwebelage als auch das gewohnte Kaumuster verändert.
    Solange jedoch die tieferen Ursachen des Bruxismus, z. B. Stress und innere Konflikte, nicht aufgearbeitet und gelöst werden, kann eine Schiene das Problem in seinen Symptomen zwar lindern, aber nicht lösen. Eine dauerhafte Lösung ist auch deshalb notwendig, da bestimmte Zahnersatzformen durch Bruxismus immer wieder zunichte gemacht werden und ohne vorheriger Beseitigung des Bruxismus keine lange „Verweildauer" des Zahnersatzes im Mundraum gewährleistet ist.